Der Muskelkrampf ist eine ausgeprägte, schmerzhafte und unbewusste Muskelkontraktion eines Muskelteils, der Gesamtheit eines Muskels oder einer Muskelgruppe. Der Krampf kann mit einer tastbaren Verhärtung einhergehen.
Der Muskelkrampf dauert in der Regel nur kurz an (Sekunden bis Minuten) und verschwindet von selbst wieder. Betroffen sind überwiegend die Muskeln der Wade und des Fußgewölbes.
Wadenkrämpfe treten oft plötzlich, unerwartet und ohne Vorwarnung auf, z. B. beim Laufen, Schwimmen oder im Schlaf.
Der Muskel zieht sich dann unwillkürlich zusammen und verhärtet sich. Diese Verhärtung kann man mit den Händen leicht ertasten. Manchmal krümmen sich auch der Fuß und die Zehen des betroffenen Beines nach unten.
Die Muskel- und Wadenkrämpfe sind oft von starker Schmerzintensität („höllische Schmerzen“) und reißen die Betroffenen aus dem Alltagsgeschehen.
Am häufigsten treten Muskelkrämpfe nachts auf, insbesondere bei älteren Menschen. Mit zunehmendem Alter und während einer Schwangerschaft steigt das Risiko des Auftretens von Muskelkrämpfen.
Typischerweise dauert ein Krampf in der Wade mehrere Sekunden bis hin zu einigen Minuten. Die Schmerzen können in Einzelfällen auch einige Stunden anhalten.
Nicht immer lässt sich für Wadenkrämpfe eine eindeutige Ursache finden. Ärzt:innen sprechen dann auch von „gewöhnlichen“ oder „idiopathischen“ Wadenkrämpfen.
Ohne eine ärztliche Untersuchung lässt sich nicht sagen, ob dem Körper etwas fehlt. Muskelkrämpfe können sehr unterschiedliche Ursachen haben.
Neben den idiopathischen Wadenkrämpfen gibt es jedoch auch Formen, bei denen bestimmte Faktoren die Krämpfe auslösen oder begünstigen können.
Störungen des Elektrolythaushalts gelten beispielsweise als eine der häufigsten Ursachen von Muskelkrämpfen, z. B. ein Mangel an Natrium, Kalium, Kalzium oder Magnesium.
Wadenkrämpfe können ausgelöst werden, wenn man beispielsweise die Muskeln:
Wadenkrämpfe können auch ein Symptom anderer ernst zu nehmender Erkrankungen sein:
Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK):
Eine Erkrankung, bei der sich die Arterien, die Blut zu den Beinen bringen, verengen. Dies kann, besonders bei körperlicher Aktivität, Schmerzen und Krämpfe in den Beinen verursachen.
Tiefe Venenthrombose (TVT):
Eine tiefe Venenthrombose ist ein Blutgerinnsel in einer Vene, meist in den Beinen. Symptome können Schmerzen, Schwellungen und Krämpfe im Bein sein.
Restless-Legs-Syndrom (RLS):
Das Restless-Legs-Syndrom ist eine Erkrankung, die ein unkontrollierbares Bedürfnis hervorruft, die Beine zu bewegen, oft wegen unangenehmer Empfindungen. Es kann auch zu Symptomen führen, die denen von Wadenkrämpfen ähneln.
Stoffwechselerkrankungen:
Auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus können mit Krämpfen in den Waden und Füßen einhergehen.
Neurologische Erkrankungen:
Das Risiko für Wadenkrämpfe kann erhöht sein bei u. a.
Oft lässt sich keine sichere Ursache für Wadenkrämpfe finden. Manchmal aber sind Muskelkrämpfe ein Warnzeichen für bestimmte Störungen. Um herauszufinden, welche Ursache genau dahintersteckt und welche Erkrankung der Grund sein kann, ist ein Besuch in der ärztlichen Praxis notwendig.
Sie sollten die Ursache von Wadenkrämpfen insbesondere dann ärztlich abklären lassen, wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte vorliegen:
Sollten die Wadenkrämpfe eine Erkrankung als Ursache haben, muss diese zuerst erkannt und von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin behandelt werden.
Gegen akute Wadenkrämpfe hilft das Dehnen („Stretchen“) der Unterschenkel-Muskulatur. Die meisten Menschen, die einen Krampf bekommen, reagieren instinktiv genau richtig: Sie dehnen die Wadenmuskulatur.
Dabei kann entweder die Fußspitze Richtung Körper gezogen werden, bis eine Dehnung in der Wade spürbar ist, oder das betroffene Bein wird durchgestreckt nach hinten gestellt, wobei die Ferse fest auf den Boden gedrückt wird.
Wer seine Beinmuskulatur dehnt, löst damit häufig den Krampf und die Schmerzen vergehen.
Also: Akute, nur ab und an auftretende Wadenkrämpfe können in der Regel durch gezielte Dehnübungen gelindert werden und Wadenkrämpfen sogar vorbeugen.
Inwieweit Magnesiumpräparate wirklich gegen Muskelkrämpfe helfen, ist bisher nicht ausreichend wissenschaftlich belegt. Vermutlich helfen sie nur, wenn ein Magnesiummangel vorliegt. Wer sich ausgewogen ernährt, beugt einem solchen Mangel in der Regel vor. Wertvolle Magnesiumquellen sind z. B. Samen und Kerne (u. a. Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Leinsamen und Sesam), Hülsenfrüchte (u. a. Linsen, Erbsen, Kidneybohnen), grünes Blattgemüse (u. a. Spinat, Mangold) sowie Fisch und Meeresfrüchte. Ob die Einnahme von Magnesiumpräparate im Einzelfall hilfreich ist, bespricht man am besten mit einer Ärztin oder einem Arzt.
Sollten Sie unter sehr schmerzhaften oder häufigen Muskelkrämpfen leiden, die Ihre Nachtruhe stören und Ihren Alltag beeinträchtigen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Es gibt bewährte Arzneimittel, die bei schweren Verlaufsformen eingesetzt werden können.
Leichte sportliche Betätigung hilft Ihnen, die Wadenmuskulatur zu stärken und zu dehnen. Durch Dehnübungen werden Muskeln und Sehnen flexibler und es wird unwahrscheinlicher, dass sie sich unwillkürlich zusammenziehen. Gut geeignet sind sanfte Sportarten wie Yoga, Walking, Radfahren oder Schwimmen.
Eine ausgewogene und vielseitige Ernährung mit reichlich Vollkornprodukten, frischem Obst und Gemüse sowie ungesättigten Fettsäuren kann bei der Vorbeugung unterstützend wirken.
Des Weiteren sollten Sie ausreichend trinken, mindestens anderthalb bis zwei Liter pro Tag, insbesondere bei körperlicher Aktivität sowie an warmen Tagen. Meiden Sie Getränke, die Alkohol oder viel Zucker enthalten.
Bei Herz- oder Nierenproblemen sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wie viel Sie trinken dürfen.
Achten Sie auch darauf, passendes, nicht zu enges Schuhwerk zu tragen, um Fußfehlstellungen und eine Überlastung der Fußmuskulatur zu vermeiden.
Um einer Fehl- oder Überbelastung vorzubeugen, können folgende Tipps sinnvoll sein:
Wadenkrämpfe treten oft plötzlich, unerwartet und ohne Vorwarnung auf. Der Muskel zieht sich schmerzhaft zusammen und verhärtet sich.
Am häufigsten treten Muskelkrämpfe nachts auf, insbesondere bei älteren Menschen.
Typischerweise dauert ein Krampf mehrere Sekunden bis hin zu einigen Minuten. Die Schmerzen können in Einzelfällen auch einige Stunden anhalten.
Beispielsweise periphere arterielle Verschlusskrankheit, tiefe Venenthrombose, Restless-Legs-Syndrom sowie einige weitere Erkrankungen. Zur Abklärung sollten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt fragen.
Nein, nicht immer lässt sich eine Ursache finden. In diesem Fall spricht man von „gewöhnlichen“ oder „idiopathischen“ Wadenkrämpfen.
Wadenkrämpfe können ausgelöst werden, wenn man beispielsweise die Muskeln zu stark fordert, einseitig belastet, in unbequeme Positionen bringt oder plötzlich kalten Temperaturen aussetzt.
Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die das Risiko von Wadenkrämpfen erhöhen können, wie beispielsweise Flüssigkeitsmangel, eine Unterversorgung mit Mineralien wie Magnesium, Schwangerschaft, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Schilddrüsenfehlfunktion.
Man sollte die Ursache von Wadenkrämpfen insbesondere dann ärztlich abklären lassen, wenn einer oder mehrere der folgenden Punkte vorliegen:
Manchmal sind Muskelkrämpfe ein Warnzeichen für bestimmte Störungen. Um herauszufinden, welche Ursache genau dahintersteckt, ist ein Besuch in der ärztlichen Praxis notwendig. Grundlage der Diagnostik ist ein ausführliches Gespräch mit dem Hausarzt oder der Hausärztin zu Ihrem Allgemeinbefinden, möglichen Grunderkrankungen oder außergewöhnlichen körperlichen Belastungen. Eventuell wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin spezielle Untersuchungen anordnen oder eine Überweisung an einen Facharzt oder eine Fachärztin ausstellen.
Haben die Beschwerden eine krankhafte Ursache, muss natürlich zuerst die jeweilige Grunderkrankung erkannt und behandelt werden. Bei nur manchmal auftretenden „gewöhnlichen“, nicht krankhaften Wadenkrämpfen genügt es in der Regel, die Muskeln zu dehnen, um die Beschwerden zu lindern und erneute Wadenkrämpfe zu vermeiden.
Inwieweit Magnesiumpräparate wirklich gegen Muskelkrämpfe helfen, ist bisher nicht ausreichend wissenschaftlich belegt. Ob die Einnahme von Magnesium im Einzelfall hilfreich ist, bespricht man am besten mit einem Arzt oder einer Ärztin.
Sollten Sie unter sehr schmerzhaften oder häufigen Muskelkrämpfen leiden, die Ihre Nachtruhe stören und Ihren Alltag beeinträchtigen, leiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Es gibt bewährte Arzneimittel, die bei schweren Verlaufsformen eingesetzt werden können.
Sinnvoll ist es, regelmäßig Sport zu treiben. Natürlich sollte man sich ausgewogen und gesund ernähren. Weiterhin ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu trinken. Beachten Sie, dass Sie mehr trinken sollten, wenn Sie stark schwitzen. Wichtig: Wer Herzprobleme oder ein Nierenleiden hat, sollte mit seinem Arzt oder seiner Ärztin besprechen, wie viel getrunken werden darf und soll. Weiterhin sollten Sie bequeme Schuhe tragen, die Ihren Füßen guten Halt geben.
Die Inhalte in diesem Beitrag enthalten nur allgemeine Hinweise, Tipps und Empfehlungen. Die Inhalte dürfen nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Insbesondere können die Inhalte eine ärztliche Beratung niemals ersetzen. Bei gesundheitlichen Fragen ist es stets sinnvoll, professionellen medizinischen Rat einzuholen.
Referenzen
1. Topka H. et al., Crampi/Muskelkrämpfe, S1-Leitlinie, 2023, In: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie.
Online: www.dgn.org/leitlinien (abgerufen am 24.04.2024).
Sie werden auf eine Drittanbieter-Website weitergeleitet: Dieser Link wird zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt. Bitte beachten Sie, dass diese Drittanbieter-Website weder von MUSKELKRAMPFHILFE.dekontrolliert wird noch unseren Datenschutzbestimmungen unterliegt. Vielen Dank für Ihren Besuch auf unserer Website. Wir hoffen, dass Ihr Besuch informativ war.